Die Vereinsgeschichte belebt die Erinnerung des Weinbau in Hochstadt seit mehr als tausend Jahren
"Es wächset in diesem Ort ein guter Wein und viel Obst"
Der "Wetterauische Geographus" von 1747 über Hochstadt.
Hochstadt am Main hat eine alte Weinbautradition. Im Jahr 1916 wurde in einem Weinbeg hinter der Ringmauer der letzte Wein geerntet. Danach wich das große Weinbaugebiet, das sich vom Berger Hang bis nach Hanau erstreckte, endgültig den Streuobstwiesen. Obwohl auf der Hartig mit dem Hochstädter Schützenhäuschen ein weithin sichtbares Wahrzeichen des Weinbaus erhalten blieb. Hochstadt wurde zur Hochburg des hessischen Apfelweins.
1987, rund 70 Jahre nach der letzten Weinlese, ließen einige "Zugereiste" aufhorchen, als sie mit 17 "Winzern", den 1. Hochstädter Winzerverein gründeten.
Wein in der "Äbbelwoihochburg" Hochstadt?
Das konnte nicht ernst gemeint sein! - Es war ernst gemeint!
Der Zuspruch beflügelte den Winzerverein und nach wenigen Jahren hatte der heute auf 110 Mitglieder angewachsene Verein sein eigenes Profil gefunden:
Nicht "ein bißchen Wein machen", sondern "Weinbau als Traditionspflege" wurde das Motto.
Wir machen Wein nach Art des Großvaters,
unverfälscht, so wie er gewachsen ist,
Jahrgang für Jahrgang von unterschiedlichem Charakter,
voll durchgegoren und typisch für Hochstadt.
Quelle: "Der wiedererstandene Weinbau in Hochstadt" von Dr. Franz Holdinghausen
Weinbau als Traditionspflege
"Wir, die ehrbaren Winzer aus Hochstadt und Umgebung, versammelten uns am 06. Dezember 1987 und gründeten aus freiem Antrieb feierlich den 1. Hochstädter Winzerverein, um den traditionellen Weinbau der hiesigen Region wieder aufleben zu lassen und bebaute Siedlungsflächen zu rekultivieren."
"Gemeinsam verpflichten wir uns, den Weinbau zu fördern und in unserer Kellerwirtschaft das Hochstädter Reinheitsgebot peinlichst zu beachten und einen ehrlichen trockenen Deutschen Wein tunlichst zu pflegen."
Damit stand die Zielrichtung der 17 Gründungsmitglieder fest: Weinbau aus Traditionpflege zu betreiben und Wein nach der Art der Großväter als sauberen, trockenen Wein herzustellen.
Zur damaligen Zeit stand noch kein Weinberg zur Verfügung, so dass sich die Aktivitäten allein auf den Rebenanbau an Hauswänden, an Pergolen und auf Garagendächern beschränkte.
Quelle: "Weinbau als Traditionspflege" von Dr. Franz Holdinghausen
Als Hochstadt noch vom Weinbau lebte
Früher, vor der Glanzzeit des Apfelweins, war Hochstadt am Main eine Hochburg des Weinbaus in dieser Region. Der Hang von Seckbach über Bergen bis nach Hanau war ein zusammenhängendes Weinbaugebiet und Hochstadt am Main die größte einzelne Weinbaugemeinde.
Der hiesige Weinbau wurde auch in den ältesten Urkunden aus den Jahren 819 und 846 erwähnt.
Das Heberegister von 1452 spricht von 1800 Morgen Ackerland, davon waren ein Viertel Weinberge. Hochstadt war mit 512 Morgen die zweitgrößte Gemeinde hinter Bergen-Enkheim.
"Vollständiges gewand und Buch über die Weinberge zu Hochstadt" -- Buch aus dem 18. Jahrhundert -- hier werden Weinbergslagen in Hochstadt am Main und ihre Veränderungen in Bezug auf Größe und Besitzverhältnisse von 1716 bis 1724 festgehalten.
Bekannte Weinberge waren:
- Auf der Hartig;
- Im Distelberg;
- Am hohen Rain;
- In der Weydbach
- uvm.
Der hohe Rain wird heute wieder von dem Hochstädter Winzerverein bewirtschaftet.
Das schönste Denkmal jedoch ist das heute noch auf der Hartig stehende letzte von drei Schützenhäuschen. Überbleibsel und Symbol der einstigen Blüte des Hochstädter Weinbaus. Von hier aus konnte man einen Großteil der Weinberge überblicken. Es war die Aufgabe der Weinbergschützen, die darauf achteten, dass um die Erntezeit "geschlossenen" Weinberge von niemanden vor der Lese betreten wurden. Außerdem schossen sie von Zeit zu Zeit ihre Flinten ab, um damit die Vögel aus den Weinbergen zu vertreiben. Die Schützen hatten auch das Privileg, die schönsten, noch an den Reben hängenden Weintrauben schneiden und zu einem Kranz binden. Dieser Kranz wurde am Schützenhäuschen aufgehängt und meistbietend versteigert.
Quelle: "Weinbau als Traditionspflege" von Dr. Franz Holdinghausen
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